Das Projekt „Nationalsozialismus“ der neunten Klassen der Jeetzeschule führte die Stammgruppen Mackenzie und Missouri im November nach Weimar. Sie besichtigten das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald. da sich die Fahrt gut mit dem Deutschunterricht verbinden ließ, ging es auch noch am zweiten Tag zum Goethe-Nationalmuseum. Begleitet wurden die Klassen von Frau Krüger, Frau Böhlen und Herrn Thiel. Nach einer vierstündigen Fahrt hielt der Bus in Buchenwald an, nach kurzen organisatorischen Anweisungen begann die Führung durch das ehemalige Konzentrationslager. Zuerst ging es in das Eingangsgebäude, wo sich die Schüler ein Modell des gesamten Lagers ansehen konnte, wie es vor der Zerstörung nach 1950 ausgesehen hatte. Viele waren erstaun über die Größe des Konzentrationslagers: Es war ursprünglich über 100 Hektar groß. Einen großen Teil nahm der Bereich ein. wo früher die Baracken standen, in denen die Insassen untergebracht waren.

Buchenwald kl

Anschließend gingen die Schüler außen am Zaun entlang zum ehemaligen Tierpark. Dort angekommen wollte keiner so recht glauben, dass in unmittelbarer Nähre zu den Gefangenen ein Tierpark zur Belustigung der Wachmannschaften der SS und der Lagerleitung samt ihrer Familien lag. Unter anderem gab es Bären-, Affen- und Rehgehege.

Die nächste Station war das Krematorium. Die Stimmung der Schüler und Lehrer war hier besonders bedrückt. Die gefliesten kalten Räume und die Öfen, die zur Verbrennung der Toten dienten – niemand wollte sich lange dort aufhalten. Beim Ausgang zum Hinterhof des Krematoriums befindet sich eine Gedenktafel zur Erinnerung an Ernst Thälmann, der damals Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands war. Thälmann wurde 1944 auf dem Hinterhof erschossen.

Foto Buchenwald kl

Zum Häftlingslager selbst gelangte man durch ein Eisernes Tor mit der Inschrift „Jedem das Seine“. Diesen zynischen Spruch konnten die Häftlinge lesen, wenn sie im Lager auf dem Appellplatz stehen mussten.

Zum Schluss der Führung wurde die Gedenktafel, auf welcher alle Nationen der Inhaftierten eingraviert sind, besichtigt. In ihrer Mitte ist die stählerne Platte auf rund 37°C – die Körpertemperatur des Menschen – erwärmt, zur Erinnerung an alle Häftlinge des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald.

Da de Klassen leider nicht mehr das Museum besuchen konnten, haben sie abschließend noch einen Film gesehen. In diesem wurden unter anderem Interviews mit Überlebenden des Lagers sowie Ausschnitte von Originalaufnahmen der Amerikaner bei der Befreiung des KZs gezeigt.

Am nächsten Tag wurden das Goethe-Nationalmuseum und das Goethe-Haus besucht. Zuerst gab es eine Führung durch die vielen Museumsräume mit ihren vielfältigen Ausstellungsstücken. Die Klassen hatten Glück, denn an diesem Tag war das Museum wenig besucht. So blieb viel Zeit, Fragen rund um den Dichter und Naturwissenschaftler an die kompetente Führung zu stellen. Anschließend wurden die Schüler mit je einem Museumsguide ausgestattet und durch das Wohnhaus Goethes, welches sich neben dem Museum befindet, geführt. Dass Goethe sich auch mit Farben und ihre Wirkung auf die Menschen beschäftigt hat, sieht man an den Wandfarben in den verschiedenen Räumen.

Goethehhaus Weimar kl

Alles in allem waren dies zwei gelungene Tage, die Kosten für die sich Dank eines Zuschusses von der Landeszentrale für politische Bildung und der Jeetzeschule für Eltern und Schüler im Rahmen hielten.

Friederike Ratteit

(Quelle: „Flaschenpost“)

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